Call a bike – erlebe Stuttgart mit dem Fahrrad
Eine schöne Möglichkeit, Stuttgart zu erleben, ist eine Tour dem Fahrrad. Keins zur Hand? Macht nichts. Die Idee: Einfach ein Fahrrad mieten in Stuttgart. Getestet habe ich auf vielfachen Wunsch call a bike der Deutschen Bahn. Ist nicht so kompliziert. Allerdings benötigt man ein Smartphone mit Internet, um das Rad vor Ort auszuleihen. Einen ausführliche Anleitung und Tipps hab ich euch hier geschrieben: call a bike in Stuttgart.
Es gibt viele Stationen zum Ausleihen in Stuttgart. Ich habe mich für den Start am Mercedes-Benz-Museum entschieden. Erstens lohnt eine Besuch dort, zweitens kannst du in der Mercedesstraße kostenlos parken (ok, mit etwas Glück, aber es lohnt sich). Genau gegenüber ist die Leihstation. Erkennst du an den Fahrrädern im typischen Deutsche-Bahn-Rot. Die Nummer steht am Fahrrad. Sobald du sie eintippst, wird das Rad freigeschaltet und du kannst loslegen.
Stuttgart hat so wunderbare Ecken
Fährt man mal abseits von den normalen Straßen in Stuttgart, ist das Aha-Erlebnis echt groß. Vom Mercedes-Benz-Museum ging es – immer am Neckar entlang – vom Wasen nach Bad Cannstatt Nord, dem einwohnerstärksten und wohl auch ältesten Stadtbezirk von Stuttgart. Ganz unerwartet tut sich eine grüne Oase in Form eines schönen Kurparks mit mondänem Kursaal auf. Zeit für eine kleine Rast unter dem Reiter-Denkmal von König Wilhelm I. Ein echtes Kleinod inmitten des Stadttrubels.
Weiter geht die Fahrt vorbei an historischen Bauten, kleinen Läden und durch Straßen, durch die auch schon Balzac flanierte. Ich empfehle unbedingt einen Stopp am Daimlerplatz. Dort nämlich findest du den wunderbaren Feinkostladen von Rosemarie Rutsch. Käse & Köstlich ist ein kleiner, aber sehr gut sortierter Tante-Emma-Laden mit vielen besonderen Angeboten um Käse, Biobrot, Wein, Sekt, Schinken und Salami, Süßem und Herzhaftem. Jeden Mittag gibt’s eine selbst gemachte Suppe. Das können wir nicht ausschlagen. Karottensuppe, herrlich duftendes Brot, ein belegtes Brötchen mit Welzheimer Schinken und französischem Schafsmilchkäse, dazu meine Lieblingslimo von la mortuacienne. Perfekt. Für 6 Euro satt und glücklich.
Gestärkt geht’s durch den historischen Teil um den Bad Cannstatter Marktplatz mit dem ältesten Wohnhaus der Landeshauptstadt, dem Klösterle von 1463. Ein bisschen wie im Mittelalter hier und urgemütlich. Da das Wetter perfekt mitspielt, radeln wir weiter Richtung Unterer Schlossgarten. Vorbei am Rosensteinpark mit seinen englischen Gartenanlagen und einem wunderbaren Blick in die grüne Lunge Stuttgarts. Hunderte von Enten stören sich weder an den Wanderern noch an Radfahrern oder Picknickern, sondern watscheln seelenruhig von einem Teich in den nächsten. Im Nil, dem Café am See, fühlt man sich ein bisschen wie im Urlaub.
Immer weiter durch den Mittleren Schlossgarten und den ersten Anzeichen von Stuttgart 21. Über den Ferdinand-Leitner-Steg geht’s über die viel befahrene Schillerstraße hinein in den Oberen Schlossgarten. Selbst Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist hier gelegentlich zu Fuß unterwegs und ich fahre ihm fast über die Füße. Es lohnt sich unbedingt, am Schlossplatz zu halten und das sommerliche Gewusel auf dem Rasen zu genießen. Hier sitzen Jung und Alt beieinander, relaxen in der Sonne und haben einen tollen Ausblick auf das alte und neue Schloss, den Königsbau oder die Alte Kanzlei und beobachten das geschäftige Treiben auf der Königstraße. Um bei einem Stadtbummel das umständliche an- und abschließen der Fahrräder vor den Geschäften zu umgehen, haben hier unserer Räder an der call a bike-Station gegenüber dem Hauptbahnhof wieder zurück gegebenen.
Am Ende haben wir für die Rückfahrt zum Mercedes-Benz-Museum (da steht ja immer noch das Auto) nochmals zwei Räder am Bahnhof angemietet und den Rückweg über Schlossgarten, Leuzebad und Cannstatter Wasen angetreten. Nicht, ohne noch einen Abstecher auf den Hamburger Fischmarkt am Karlsplatz zu machen, der noch bis zum 20. Juli in Stuttgart gastiert. Die Heringsbrötchen dort sind einfach lecker.
Am Ende sind wir rund 14 Kilometer geradelt. Dafür haben wir inklusive zweistündiger Shoppintour, Rast & Fotostopp – ja, ich gebe es zu, dass ich tausendmal zum Fotografieren abgestiegen bin, was meinen personal Guide mehrmals zum Augenverdrehen verleitet hat – rund 6 Stunden benötigt. Schwierigkeitsgrad der Strecke: einfach. Die Kosten für den Tag waren auch überschaubar. Für das Rad insgesamt 10,80 Euro, für das Mittagessen & Fischbrötchen 9 Euro. Macht insgesamt 19,80 Euro für einen perfekten Tag mit dem Rad und viele Dinge, die ich in Stuttgart noch nicht kannte. Und das Mieten eines Fahrrades habe ich mir auch komplizierter vorgestellt.
Kleiner Tipp
Wenn es dein Zeitplan erlaubt, fahre unter der Woche mit dem Rad durch Stuttgart. Erstens sind genug Räder in den Leihstationen. Zweitens ist ziemlich wenig los und du kannst – gerade in den Parks – die Aussicht ungestört genießen.
- Tänzer im Schlossgarten.
- Stuttgart21 Hauptbahnhof.
- Schlossplatz
- Rosensteingarten
- Blick vom Rosensteinpark.
- Regionales in Bad Cannstatt.
- Oberer Schlossgarten
- Neckar Schiffe
- Radweg am Neckar.
- Mittlerer Schlossgarten mit Hauptbahnhof am Horizont.
- Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Fuß im Schlossgarten.
- Start und Ziel: Mercedes-Benz-Museum.
- Mercedes-Benz-Museum und Leihstation
- Markttag in Bad Cannstatter Altstadt.
- Kurpark Bad Cannstatt.
- Buntes Treiben am Schlossplatz.
- Mittagspause bei Käse & Köstlich.
- Kleine feine Leckereien findet man bei Käse & Köstlich.
- Feinkost im Tante-Emma-Laden-Stil…
- Holzbrücke über den Neckar.
- Kult in Stuttgart: Hamburger Fischmarkt.
- Kleines Biotop für Graureiher im Schlossgarten.
- Vorbei an “Kunst”…
- Komplett störungsresistent: Die Schlossgarten Enten.
- Rast machen: am Daimlerplatz in Bad Cannstatt.
- Call a bike Station am Hauptbahnhof.
- Fahrrad mieten in Stuttgart.
- Urlaub vom Trubel: Café am Nil im Schlossgarten.
- Gut erhalten: Der Bad Cannstatter Kursaal.
- Old Town Bad Cannstatt.
- Immer den Zeichen nach.